Dienstag, 11. Mai 2004

Erfahrungsbericht: Yamaha Versity 300


Da steht sie nun vor mir: Für 5.760,- € bekomme ich am 23.04.2003 alles, was ich für meine Mobilität brauche: eine fahrbereite Yamaha Versity 300 mit Beifahrerrückenlehne und lackiertem Topcase (44 l.)


Nach fast 14.000 km möchte ich euch meine Erfahrungen hier schildern. Ich finde, sie sieht klasse aus. Ich kannte sie bisher nur aus dem Internet und aus dem Prospekt.Nach fast 25 Jahren ohne Fahrpraxis auf einem motorisiertem Zweirad habe ich Respekt vor den ersten Kilometern. Also kurze Einweisung durch den Mechaniker und erste Sitzprobe. Mir fällt sofort die hohe aufrechte Sitzposition auf. Trotz meiner 183 cm muss ich auf den Fußballen stehen, aber der Stand ist trotzdem sicher. Die Vorteile dieser Haltung werden später im Fahrbetrieb deutlich. Alle Schalter und Informationen sind da, wo sie sein sollen. Ich finde mich auch als quasi Neuling sofort zurecht. 

Also folgt Stufe 2: 2 km Überführungsfahrt nach Hause. Bremse gezogen, kurzer Druck auf den Anlasser, Bremse loslassen, erstes Gasgeben, raus auf die Straße: schon bin ich infiziert: noch an der ersten Ampel entscheide ich mich für einen „kleinen“ Umweg. Bis nach Hause werden über 20 km auf dem Kilometerzähler stehen. Ich fühle mich von Beginn sauwohl, kann mich voll auf den Verkehr konzentrieren und fühle mich sicher: Der Roller hängt spontan am Gas, hat ordentlich Mumm, lässt sich wunderbar um die Kurven bewegen und kommt wohldosiert zum Stand. Schon bei dieser Fahrt verliere ich den Respekt vor dem Neuen und schmuggle ich mich an den Ampeln nach vorne und genieße die Anzugskraft (auch ohne Vollgas). Die aufrechte Sitzposition ermöglicht es mir, über die vor mir fahrenden Autos hinweg zu sehen, so habe ich immer eine optimale Vorausschau auf die Verkehrssituation. Zwangsläufig habe ich so auch die ergonomisch richtige Sitzposition: gerader Rücken, leicht vorgebeugtes Becken. 

Es kam, wie es kommen musste: Obwohl ich meiner Besten aller Ehefrauen hoch und heilig versichert hatte, nicht mit unseren Kinder zu fahren, habe ich keine Chance: um den Familienfrieden zu sichern, rollte ich abwechselnd mit beiden durch unser Wohngebiet (seltsamerweise hatten wir sofort 2 Helme gekauft?!).

Mittlerweile stehen 13.800 km (am 15.07.2004) auf dem Kilometerzähler. Ich fahre täglich 25 km (einfache Strecke ) zur Arbeit. Da ist alles dabei: 2/3 Überlandfahrt über Bundesstrasse, wahlweise Autobahn und 1/3 Großstadtverkehr in Köln. Die Versity hat mich bis heute kein einziges Mal im Stich gelassen, obwohl sie bei Wind und Wetter ran muss. kurze Überhänge, agil und wenig Der Vorbau und die Scheibe schützen mich so gut, dass ich auch mit Bürokleidung, darüber eine gefütterte Motorradjacke, Überziehhose und Winterhandschuhe gut durch diesen Winter gekommen bin. Ich geb´s ja zu, bei Minustemperaturen habe ich meine normalen Straßenschuhe gegen Winterboots getauscht und die Fingerspitzen sind am Ende der Fahrt auch nicht mehr ganz warm.Auch bei 2 längeren Touren ins Siegerland und über den Westerwald zeigen sich die Stärken der Versity: Selbst mit meiner 9-jährigen Tochter läuft sie gute 140 km/h über die Autobahn und macht auch auf den kurvigen Berg- und Talstrecken im Westerwald eine Mordslaune. Das Fahrwerk ist hervorragend. Die Versity läuft sowohl bei hohen Geschwindigkeiten wie an der Schnur gezogen und legt sich willig in die Kurven. Sie lässt sich wunderbar beherrschen.

Selbst nach 130 km am Stück sitzen wir bequem auf der breiten Sitzbank. Auch Erwachsene (ja, die Beste aller Ehefrauen ist auch schon mitgefahren!) finden als Beifahrer eine komfortable Position. Vielleicht sollte ich meiner Besten einmal einen Wochenendtrip vorschlagen?!


Fazit: Mit der Yamaha VP300 Versity habe ich noch nie einen Zweitwagen vermisst. Für die Fahrt zur Arbeit, für Überlandtouren und für fast alle Einkäufe nehme ich nur sie. Rush hour, Stau und Parkplatzprobleme kenne ich nicht mehr und ein hoher Spaßfaktor ist auch dabei. Hier gilt uneingeschränkt das Motto von Smart: Reduce to the max!

Wartung und Verbrauch:am 26.05.2003 bei 1.000 km Inspektionam 05.09.2003 bei 5.400 km Inspektionam 02.12.2003 bei 8.000 km Ölwechselam 02.03.2004 bei 10.000 km Inspektionam 02.03.2004 bei 10.000 neuer HinterreifenHier habe ich mich für den Bridgestone H02 entschieden (soll langlebiger sein). Meine Fahreindrücke sind sehr gut. Der Roller verhält sich bei allen Witterungen wesentlich spurstabiler und gutmütiger.am 13.07.2004 bei 13.750 km Ölwechselder Verbrauch liegt durchschnittlich bei 3,7 l/100km Normalbenzin

Reparaturen:eine neue Fahrlichtbirne, Schaden behoben(ich hoffe, die hält länger, denn dafür musste ich die Scheibe und die Frontverkleidung demontieren!)ein neuer Tank (Kunststofftank aus Ober- und Unterhälfte, undicht an der Schweißnaht), Schaden auf Garantie behobenSitzbankschloss schließt nicht, wurde neu justiert, Schaden auf Garantie behobenSchleifgeräusch an der vorderen Radnabe, Dichtungsring für die Tachowelle geweitet, Schaden auf Garantie behobenbeide Gaszüge gerissen, Schaden auf Garantie behobeneine neue Fahrlichtbirne )-: (die andere Seite), Schaden behoben

Technische Daten:
Bauart: flüssigkeitsgekühlter 1-Zylinder-4-Takt-Motor mit KatalysatorHubraum (ccm): 264Bohrung x Hub (mm): 71 x 66,8Nennleistung: 15,2 kW (20,7 PS) bei 7.500/minmax. Drehmoment: 21,6 Nm bei 6.000/minSitzhöhe (mm): 822Bodenfreiheit (mm): 158Trockengewicht (kg): 164zul. Gesamtgewicht (kg): 376Tankinhalt (Liter): 11,7

Wolfgang Komitsch

1 Kommentar:

  1. Kann mich dem nur anschließen. Fahre die Versity seit Jahren ohne das sie mich jemals im Stich gelassen hätte. 👍🏻😁

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