Sonntag, 30. Oktober 2016

Motorradfahren im Herbst

Bild: TÜV Süd

Motorradfahren im Herbst? Aber sicher – sagen die TÜV SÜD-Fachleute. Goldene Herbsttage reizen schließlich zur Ausfahrt. Niedrige Temperaturen, Glättegefahr, tief stehende Sonne – besondere Straßen- und Sichtverhältnisse verlangen aber jetzt von Motorradfahrern besondere Vorsicht und Planung. Tipps vom TÜV SÜD-Motorradexperten.

„Gerade wenn die Bedingungen fürs Motorradfahren so ideal waren wie in den vergangenen Sommerwochen, neigen Motorradfahrer dazu, die Gefahren durch den Jahreszeitenwechsel zu unterschätzen“, sagt Lars Krause, Motorradexperte von TÜV SÜD. Das betrifft nicht nur die geringere Straßenhaftung aufgrund von Laub, Nässe und Schmutz, beispielsweise von Erntefahrzeugen. Auch die Sichtverhältnisse sind komplett andere. Nebel und nicht zuletzt die wesentlich tiefer stehende Sonne sind Risikofaktoren für alle Verkehrsteilnehmer. Nur für Motorradfahrer hingegen ist die Klamottenfrage virulent: Die Temperaturunterschiede im Herbst sind immens – ist die Sonne weg, wird es richtig kalt. „Also ausreichend Kleidung zum ‚Zwiebeln’ dabei haben,“ sagt Krause. Achtung auch beim Straßenbelag. Die Sommerhitze sorgt nicht selten für Blow-ups – Stellen, an denen die Asphaltschicht aufgeplatzt ist.

Tour planen: Einfach losfahren, weil die Sonne lockt? Im Herbst keine gute Idee. Wegen der besonderen Witterungsverhältnisse sollte man die letzten Ausfahrten im Jahr genau planen. „Am besten nur während der Sonnenstunden fahren und gerade bei niedrigeren Temperaturen nicht zu
lange unterwegs sein“, sagt Krause. „Bei Reifglätte heißt es: Finger vom Bike.“ Ach kann es hilfreich sein die Himmelsrichtung so zu wählen, daß man nicht auf der Rückfahrt gegen die blendende Sonne fährt.

Technik checken. Natürlich sollten sich Motorräder immer in technisch einwandfreiem Zustand befinden – keine Frage. Im Herbst lohnt es sich allerdings, zusätzlich vor jeder Abfahrt einen Blick auf Beleuchtung und Reifen zu werfen. Funktionieren wirklich alle Lampen einwandfrei und: Ist
das Abblendlicht richtig eingestellt? Sehen und gesehen werden ist für Biker überlebenswichtig. Also auch bei der Kleidung auf gute Sichtbarkeit beispielsweise durch Reflektionsstreifen achten – so ist man bestens ausgerüstet, falls die Tour doch einmal länger dauert. Die Reifen sollten noch ausreichend Profilreserven haben (Mindestens 1,6 Millimeter) und keinerlei Beschädigungen aufweisen. Sind die Flanken der Reifen okay – sind Beschädigungen zu sehen oder gar Fremdkörper im Gummi? Sind noch alle Ventilkappen vorhanden? Vor der Tour auch noch einmal den
Luftdruck überprüfen.

Gekonnt reagieren: Oops, da war es aber glitschig – sollte man trotzdem auf rutschiges Terrain geraten, Ruhe bewahren, auskuppeln, Geschwindigkeit verringern und starke Schräglagen vermeiden. Viele Motorräder haben ABS und Traktionskontrolle, die dem Wegrutschen entgegenwirken.
Fehlen diese Helfer, gilt fürs Bremsen besonderes Fingerspitzengefühl. Vorsicht gilt für den gesamten Saisonausklang. Generell sollten Motorradfahrer jetzt noch vorausschauender, mit angepasster
Geschwindigkeit unterwegs sein und den Fahrbahnbelag immer im Blick haben.

Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de

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