Freitag, 21. Februar 2014

Ausflugstipp: Bruder Klaus Kapelle in Mechernich

Interessanter Betonblock
Das Wetter ist gut, es soll eine kleine Tour mit dem Roller sein? Dann ist die Bruder Klaus Kapelle in Mechernich-Wachendorf an der Iversheimer Straße ein sicherlich interessantes Ziel für einen Ausflug. Von Bonn aus ist sie in weniger als einer Stunde zu erreichen. Schon von weitem erkennt man auf der Höhe die aufragende Betonstele, ein ungewöhnliche Form für eine Feldkapelle. Den Roller kann man auf einem Parkplatz vor der Kapelle lassen, von da aus geht es zu Fuss etwa 15 Minuten zur Kapelle.

Die Kapelle ist von dem Ehepaar Trudel und Hermann-Josef Scheidtweiler „aus Dankbarkeit für ein gutes und erfülltes Leben“  auf eigenem Feld erbaut worden. Die Kapelle wurde in der Zeit von 2005 bis 2007 nach Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor errichtet. Die Kapelle ist dem Schweizer Friedensheiligen Nikolaus von Flüe (Bruder Klaus) geweiht, auch Schutzpatron der katholischen Landvolkbewegung.

Für den Bau wurde zunächst eine zeltförmige Konstruktion aus 112 Fichtenstämmen errichtet. Um diese Innenkonstruktion entstand der Kapellenkörper aus Stampfbeton. Im Herbst 2006 wurde im Innern für drei Wochen ein Mottfeuer unterhalten, das die Baumstämme antrocknen ließ und vom Beton ablöste, so dass sie leicht ausgebaut werden konnten.

Innenraum: Holzstämme noch sichtbar
Entstanden ist ein von außen minimalistisch blockhafter, fensterloser Turmbau über fünfeckigem Grundriss. Der Innenraum wirkt wie eine Höhle in der zeltartigen Form der Innenschalung, die Wände zeigen deutlich die Struktur der Fichtenstämme. Der Raum ist nach oben offen, er lässt in den Himmel blicken, aber auch Licht und Regen in den ansonsten dunklen Raum fallen. Es ist schon wegen der räumlichen Enge ein Ort für die persönliche Meditation und nicht für gemeindliche Gottesdienste.

An der Wand befindet sich ein Radzeichen aus Messingguss, entsprechend dem Meditationszeichen, das Bruder Klaus in seiner Einsiedelei hatte. Auf dem Boden steht eine Stele mit einer Halbfigur des Bruder Klaus aus Bronze, gestaltet von dem Schweizer Bildhauer Hans Josephsohn, in die eine Reliquie des Heiligen eingelassen ist.

Die Kapelle ist in der Sommerzeit von 10 bis 17 Uhr und in der Winterzeit von 10 bis 16 Uhr geöffnet, montags bleibt sie geschlossen. Tipps zur Anreise gibt es hier: http://www.feldkapelle.de/anreise/

Rainer Eikel

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen